Unseriöse Teppichreiniger

Mit verlockenden Zeitungsanzeigen, enormen Rabatten und Flyern werben Teppichreiniger für ihre Dienste. Doch beachten Sie vor Auftragsvergabe die Tipps der Polizei.

Tipps der Polizei

  • Fertigen Sie ein Foto des Teppichs und messen Sie dessen Größe
  • Informieren Sie sich bei verschiedenen Firmen über die Höhe der Teppichreinigung
  • Leisten Sie keine Vorauszahlungen und vereinbaren Sie einen schriftlichen Vertrag
  • Wenn möglich, machen Sie zur Sicherheit ein Foto von Ihrem teuren Teppich
  • Seien Sie Haustürgeschäften besonders vorsichtig
  • Vor Auftragsvergabe, Unterschrift oder gar Bezahlung sollte man sich mindestens einen Tag Zeit geben lassen und diesen Tag nutzen, um sich zum Beispiel Rat von Angehörigen einzuholen. Seriöse Anbieter haben damit kein Problem.
  • Sollten Sie trotz aller Vorsicht Opfer dieser unlauteren Machenschaften geworden sein, erstatten Sie Anzeige bei Ihrer jeweiligen Polizeidienststelle.
  • Lassen Sie sich nicht von fremden Personen am Telefon oder persönlich ausfragen über Wertgegenstände, die in Ihrem Besitz sind!
  • Lassen Sie sich die Erreichbarkeiten des Anrufers geben oder schreiben Sie dessen Telefonnummer auf, wenn sie Ihnen angezeigt wird!
  • Sollten Fremde sich nicht davon abhalten lassen, bei Ihnen zu Hause vorbeikommen zu wollen, sorgen Sie dafür, dass Sie in dem Moment nicht alleine sind! Im Verdachtsfall wenden Sie sich über den Notruf „110“ an die Polizei und erstatten Sie Anzeige!

Teppich und Anzahlung weg, Polizei warnt

Seit mehreren Tagen wirbt eine sogenannte Teppich-Reinigungs-Firma mit Werbeflugblättern im Landkreis Rottweil und dem Schwarzwald-Baar-Kreis für die schonende Reinigung von hochwertigen Teppichen. Ein Vor-Ort-Service mit kostenloser Abholung des Teppichs ist inklusive. Die Infobroschüren werfen die vermeintlichen Servicedienstleister in die Briefkästen der Haushalte.

Eine Rentnerin aus Oberndorf wurde Anfang Oktober auf die Werbung aufmerksam und beauftragte die „Firma“ mit der Reinigung einer ihrer Teppiche. Nach einem Telefongespräch kamen zunächst zwei Männer an die Wohnadresse der Frau. Nach einem kurzen Gespräch und einem Wertgutachten des Teppichs sagten die Männer, dass sie den Teppich zum Preis von 9.000 Euro reparieren und reinigen würden. Im Anschluss nahmen sie das gute Stück mit. Eine Anzahlung von 2.000 Euro war obligatorisch.

Da die Rentnerin Mitte des Monats weder Kontakt mit der Firma hatte, noch den Teppich zurück erhielt, erstattete die Frau Anzeige bei der Polizei. Ein ähnlicher Fall ereignete sich in St. Georgen, hier verlangte die Reinigungsfirma jedoch „nur“ 6.000 Euro!

Quelle: Polizeipresse Tuttlingen, news aktuell v. 27.10.17

Teppichreiniger wollten Schweizer Franken tauschen

Nach schwierigen und umfangreichen Ermittlungen nahmen Einsatzkräfte der Polizei am Mittwoch, 6. Septmeber 2017 gegen 15:50 Uhr, zwei Tatverdächtige aus Recklinghausen und Bottrop in Essen fest, denen ein versuchter Betrug in einem besonders schweren Fall vorgeworfen wird. Zuvor hatten sich die mutmaßlichen Betrüger einen perfiden Trick ausgedacht.

So fand ein 77-jähriger Mülheimer am Montag den Werbeprospekt einer Teppichreinigungsfirma im Briefkasten. Da er die Absicht hatte, einen Teppich reinigen zu lassen, rief er eine darauf angegebene Nummer an und machte einen Termin für den nächsten Tag aus. Zwei Männer erschienen, begutachteten die Teppiche, machten aber ein unverhältnismäßig hohes Angebot. Als der 77-Jährige auf das Angebot nicht ansprang, boten sie ihm eine sechsstellige Summe Schweizer Franken an, wenn sie dafür eine mittlere fünfstellige Summe in Euro erhielten. Für den Tausch wurde ein weiteres Treffen in der Essener Innenstadt ausgemacht.

Von dem geplanten Treffen erhielt die Polizei Kenntnis. Sie konnte am Übergabeort die mutmaßlichen Betrüger festnehmen. Wichtige Beweismittel wurden sichergestellt. Die Männer – 22 und 23 Jahre alt – wurden heute dem Haftrichter vorgeführt. Gegen die Täter ergingen jeweils Untersuchungshaftbefehle.

Quelle: Polizeipresse Essen/ Mülheim an der Ruhr, news aktuell v. 07.09.17

Abzocke mit Teppichreinigung und angeblicher Notlage

Aus gegebenen Anlass warnt die Polizei in Peine vor Teppichreiniger, die im Bereich Peine aufgetreten sind und dabei bei einer 80-jährigen Frau aus Peine bisher ca. 15.000,-Euro für die Reinigung von verschiedenen Teppichen und für einer angeblichen finanziellen Notlage erlangt haben.

Eine bisher unbekannte Person hatte bereits im Januar diesen Jahres die 80-Jährige überzeugen können, ihre Teppiche ihm zur Reinigung zu überlassen. Hierfür wurde ihr eine Rechnung in Höhe von ca. 9.800,-Euro ausgestellt, die sie auch bezahlte. Vor ca. 4 Wochen erschien die Person erneut bei der Frau und gab vor, in einer vorübergehenden Notlage zu stecken und dringend 9.000,- für eine Warenlieferung von Teppichen zu benötigen. Die ältere Frau konnte jedoch nur 5.000,- übergeben, die sie bis heute nicht wieder bekommen hat.

Die Polizei nimmt diesen Vorfall zum Anlass, nochmals darauf hinzuweisen, dass man sich nicht auf solche Haustürgeschäfte einlassen sollte, da in der Regel die dort angebotenen Preise deutlich überteuert sind. Auch sollte man sich nicht überreden lassen, einer unbekannte Person größere Bargeldbeträge zu überlassen, egal welche Gründe sie anführen. Dazu auch die Warnung, keine fremden Personen in die Wohnung zu lassen, da hier die unterschiedlichsten Ablenkungsmanöver benutzt werden, um Wertsachen zu entwenden. Im Zweifel Angehörige oder die Polizei hinzuziehen.

Quelle: Polizeipresse Salzgitter, news aktuell v. 26.07.17

Motteneier waren Reiskörner

In den vergangenen Tagen zahlte eine 70-jährige Geschädigte aus dem Landkreis Ansbach einer Teppichreinigungsfirma mehrere zehntausend Euro für Teppichreinigung und Reinigung der Wohnung wegen angeblichem Mottenbefall. Die Polizei mahnt bei solchen Angeboten zur Vorsicht.

Am Montag vergangener Woche (20.03.17) fiel der Dame eine Postwurfsendung in die Hände, die kompetente Teppichreinigung versprach. Nach einem Anruf erschien ein Ehepaar (30 und 36), welches der Frau für die Reinigung von zehn Teppichen ein Angebot über 4.000 Euro unterbreitete.

Während des Gesprächs wurden dann auch Polstermöbel und Gardinen abgeklopft, wobei aus Kissen und Vorhängen angebliche kleine weiße Motteneier fielen. Der 70-Jährigen wurde daraufhin angeboten, auch ihre von „Motten“ befallenen Möbel für einen weiteren vierstelligen Betrag zu reinigen.

Bei einem zweiten Besuch, einige Tage später, bot das Paar an, die gesamte Wohnung von dem „Schädlingsbefall“ zu reinigen, da in allen Zimmern solche „Eier“ zu finden seien. Schon fast in Panik über diesen Insektenbefall, erklärte sich die Bewohnerin bereit, einen fünfstelligen Betrag für die Gesamtreinigung der Wohnung, die auch durchgeführt wurde, zu bezahlen. Bei einem dritten Besuch überredete das Paar die 70-Jährige, mitgebrachte neue Teppiche für 20.000 Euro zu kaufen.

Nachdem der Frau nun langsam Bedenken ob der Seriosität des Geschäfts kamen, verständigte sie die Polizei. Das Ehepaar konnte schließlich bei der Rückgabe der gereinigten Teppiche am Montag, 27.03.17, vorläufig festgenommen werden.

Bei den angeblichen Motteneiern handelte es sich um von dem Paar eigens verstreute Reiskörner und Mückenlarven aus dem Anglerbedarf. Ob die gekauften Teppiche wirklich den genannten Wert haben, muss noch ein Gutachten zeigen. Die Kripo ermittelt wegen des Verdachts des Betrugs.

Quelle: Polizeipresse Mittelfranken, news aktuell v. 29.03.17

Wucher und Betrug mit Polsterarbeiten

Gleich zwei Anzeigen wegen Betrug und Wucher gingen in den letzten Tagen beim Gießener Kommissariat, das für Betrugsfälle zuständig ist, ein. Offenbar hatten Betrüger per Inserat ihre Dienste angeboten und dabei zu stark überhöhten Preisen Polsterarbeiten angeboten. Die Kripo warnt nochmals vor solchen Geschäften und empfiehlt immer, Vergleichsangebote einzuholen.

Der erste Fall ereignete sich bereits im Februar in Gießen. Hier hatte sich ein 75 – Jähriger nach einer Zeitungsanzeige bei einer Firma, die Polsterarbeiten anbot, gemeldet. Unmittelbar nach einem ersten Telefonat erschienen zwei Personen, die dem Mann ein überhöhtes Angebot von 3.000 Euro unterbreiteten. Letztlich kam es aber zu keiner Anzahlung und zu keinem Vertrag. Der Zeuge konnte der Polizei aber mitteilen, dass sich die beiden Männer auffällig in der Wohnung umgesehen hätten und nach Teppichen und Schmuck fragten.

Die zweite Anzeige ging bei der Polizei am Dienstag ein. Ende Februar hatten die Betrüger einen 81 – Jährigen im Raum Nidda (Wetteraukreis) aufgesucht und ihm ebenfalls Polsterarbeiten angeboten. Dabei machte der überrumpelte Mann eine Anzahlung von 2.000 Euro. Die beiden Unbekannten nahmen die in Frage kommenden Stühle mit. Die Stühle bekam der Mann bislang nicht zurück.

Bei den Ermittlungen stellte es sich heraus, dass es sich in beiden Fällen offenbar um die gleiche Gruppierung handelt. Die Masche ist im Vergleich mit älteren Fällen nicht neu. Die Betrüger schalten eine Anzeige, in der Polster- oder aber auch Teppichreinigungsarbeiten angeboten werden. Bei einem Termin werden die Stühle oder die Teppiche begutachtet und mitgenommen. Nicht selten bedrängen die „Betrüger“ dabei ihre zumeist älteren Opfer, bis sie den Arbeiten zustimmen. Der vereinbarte Preis ist dann, im Vergleich mit seriösen Firmen, um ein Vielfaches höher. Oftmals werden die Gegenstände nur unzureichend oder gar nicht bearbeitet bzw. gereinigt.

Quelle: Polizeipresse Mittelhessen, news aktuell v. 28.03.17

Verbraucherzentrale warnt vor übereilten Vertragsschlüssen

Infast allen größeren Städten Sachsen-Anhalts wird auffällige Werbung auf Hochglanzpapier in die Haushalte verteilt, in der es um die Wäsche oder Reparatur von Orient- und Antikteppichen geht.

Schonendes Klopfsaugen, Entmotten, Entmilben und Entfernung von Sandkörnern inklusive 4-fach Waschprozedur nach Tradition – alles zu Aktionspreisen angepriesen. 20 % Rabatt für alle Reparaturen, 5 % Rabatt für Senioren, Angebote zur Vorweihnachtszeit oder Gutscheine für eine Grundreinigung – die Angebote überschlagen sich.

Da die Teppiche auch kostenlos abgeholt und wieder nach Hause geliefert werden, erscheint das Angebot für zahlreiche Verbraucher offensichtlich attraktiv. Ein Besuchstermin wird vereinbart, die Teppiche besichtigt und leider viel zu schnell auch ein verbindlicher Auftrag für eine Reinigung oder Reparatur unterschrieben. Allerdings hat der auf dem Vertrag stehende Preis nicht mehr viel mit einem „Schnäppchen“ zu tun. Es geht oft um Summen von mehreren hundert, sogar tausend Euro!

Schon Minuten später – die Teppiche haben die Wohnung verlassen – kommt bei vielen Verbrauchern das böse Erwachen. Dieser Preis für diese Leistung? Ist der Teppich tatsächlich so alt und wertvoll, dass sich die Reinigung oder Reparatur in einer solchen finanziellen Größenordnung überhaupt lohnt? War das Abzocke?

Die Teppiche kommen erst dann in die Wohnung zurück, wenn vollständig bezahlt wird. Ein Szenario, das Verbraucher verzweifeln lässt. Aber wie ist die Situation zu retten? Da es sich in diesen Fällen um sog. außerhalb von Geschäftsräumen abgeschlossene Verträge handelt, können diese widerrufen werden. Eine gesetzlich vorgeschriebene Widerrufsbelehrung erfolgt regelmäßig nicht. Dann braucht der Teppichbesitzer nichts zahlen, sollte die Leistung bereits erbracht worden sein.

Die Auseinandersetzung mit der Gegenseite ist nicht einfach. Nach Feststellungen der Verbraucherzentrale ist im Einzelfall unter der auf dem Werbeflyer angegebenen Adresse die Firma gar nicht auffindbar oder es liegt keine Gewerbeannmeldung vor. Deshalb sollte in Abhängigkeit von den individuellen Umständen auch eine Anzeige wegen des Verdachtes des versuchten Betruges in Erwägung gezogen werden.

Um diesem Ärger aus dem Weg zu gehen, hilft nur, sich nicht zu übereilten Vertragsschlüssen – trotz blumiger Werbeversprechen – hinreißen zu lassen. Eine seriöse Firma kommt auch ein zweites Mal. Der Rat der Verbraucherzentrale ist deshalb eindeutig: Keine übereilten Vertragsschlüsse!

Quelle: Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt v. 17.11.16

Im Sommer Hochkonjunktur für unseriöse Teppichreiniger

In den Sommermonaten haben unseriöse Geschäftemacher Hochkonjunktur. So bekommen die Dienststellen in der Polizeiinspektion Northeim/Osterode immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung auf unredliche Teppichaufbereiter. Diese werben sehr offensiv auf Flyern mit einem festen Geschäftssitz im Umkreis, obwohl es sich nach Ansicht der Polizei um reisende Täter handelt.

Mitunter werden für zweifelhafte Reinigungsleistungen weit überhöhte Preise gefordert. So fiel schon 2013 ein in Northeim gegründetes „Teppichhaus“ mit ähnlichem „Geschäftsmodell“ auf. Die Betreiber wurden 2014 zu Bewährungsstrafen zwischen 14 und 21 Monaten verurteilt.

Wenn man sich zu einer Teppichreinigung entschließt, sollte man sich im Vorfeld über durchschnittliche Reinigungspreise informieren. Kommt es nach dem Abschluss mündlicher oder schriftlicher Verträge über Teppichreinigungen seitens der Teppichreiniger zu aggressiven und auch überhöhten Geldforderungen bei Hausbesuchen, rufen Sie die Polizei zu Hilfe und zur Klärung der Angelegenheit.

Da insbesondere ältere Menschen die Zielgruppe unseriöser Teppichreiniger sind, bittet die Polizei mit diesen im Verwandten- und Bekanntenkreis darüber zu sprechen.

Quelle: Polizeipresse Northeim/Osterode, news aktuell v. 04.08.2016

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