Keine Fremden in die Wohnung lassen!
Die Wohnungstür stets sichern!
Unbekannten Personen kein Geld geben!
Nichts an der Haustür kaufen oder unterschreiben!
Kontonummer und Geheimzahl niemandem verraten!
Immer ein Telefon oder Handy in greifbarer Nähe an der Haustür haben.
Gib Trickbetrügern keine Chance!
Senioren sind zwar alt, aber nicht dumm!
Mit unseren Infos durchschauen Sie die Tricks der Betrüger und sagen selbstbewusst „Nein“!
Inhalt
- Betrüger suchen sich gezielt ältere Menschen aus
- Weshalb bevorzugen Trickbetrüger Senioren als Opfer?
- Überraschungseffekt
- Statistiken zu Trickbetrug an Senioren
- Hinzuziehen einer Vertrauensperson schreckt Täter ab
- Hier sind Angehörige oder Betreuer gefragt
- Nutzen Sie die Angebote der Polizei
- Darf ich bei Trickbetrug die Polizei über Notruf verständigen?
- Sichern Sie Ihre Wohnungstür
- Wer hilft mir bei Betrug und Abzocke?
Betrüger suchen sich gezielt ältere Menschen aus
Betrüger haben gute Menschenkenntnis, eine Menge Fantasie und eine gute Gesprächstaktik. Trickbetrüger suchen sogar Altenheime und Seniorenwohnhäuser auf, da die dortigen Pförtnerdienste in zunehmendem Maße abgebaut werden. Die Täter sind flexibel, sie stellen sich auf Alter, Gewohnheiten und Wesen des potenziellen Opfers ein und richten ihre jeweilige Masche darauf aus.
Doch die Senioren haben einen Vorteil: Lebenserfahrung. Auch alte Menschen können die hinterhältigen Verbrecher erkennen und sich erfolgreich zur Wehr setzen.
Wer die fiesen Tricks und Maschen der Betrüger kennt, ist besser gegen Betrug und Abzocke geschützt.
Weshalb bevorzugen Trickbetrüger Senioren als Opfer?
Ältere Personen leben oft allein, freuen sich über Gespräche, Besuch und Abwechslung. Aufgrund ihres hohen Lebensalters oder Erkrankungen sind sie schlichtweg damit überfordert, den Tätern gegenüber energisch aufzutreten.
Die Täter sind meist freundlich, höflich und gut gekleidet. Mit ihrer psychologisch geschickten Gesprächsführung fällt es ihnen leicht, Vertrauen zu erwecken. Es sind nicht nur junge Menschen, die Senioren betrügen. Mit dem demografischen Wandel werden auch Personen über 60 Jahre zum Täter.
Es sind nicht immer Einzeltäter, die Trickbetrüger sind oft bandenmäßig oder in Großfamilien organisiert und reisen ggf. täglich in eine andere Stadt, was die Ergreifung der Täter durch die Polizei erschwert.
Überraschungseffekt
Betrüger nutzen das Vertrauen Ihrer Mitmenschen schamlos aus. Besonders gern wird auf den Überraschungseffekt gesetzt: Der Sohn, Enkel ist in Not, hatte einen Unfall, muss heute noch die Eigentumswohnung bezahlen, braucht sofort Geld für die Operation, das neue Auto usw.. Das Opfer wird massiv unter Druck gesetzt, ihm wird keine Zeit zum Nachdenken gelassen.
Statistiken zu Trickbetrug an Senioren
Trickbetrug und Telefonbetrug werden in der zentralen polizeilichen Kriminalstatistik nicht separat erfasst.
Das ist schade, denn bestimmte Betrügereien wie z.B. Zetteltrick, der Enkeltrick oder der Falsche Polizist fallen ausschließlich Senioren zum Opfer.
Sonderdezernat für Straftataen gegen Senioren
Wie die „Neue Westfälische“ am 28.03.2018 mitteilte, richtet Nordrhein-Westfalen bei der Staatsanwaltschaft in Bielefeld ein Sonderdezernat für Straftaten gegen ältere und hochbetagte Menschen ein. Dabei kümmert sich ein Staatsanwalt speziell um über 70-jährige Geschädigte von Vermögensdelikten wie Betrug oder Diebstahl. Die Zahl der Geschädigten, die sich bei der Polizei NRW gemeldet haben, hat sich nach Angaben des Landeskriminalamts von 2016 auf 2017 auf rund 11.700 Einzelfälle mehr als verdoppelt. Hilfsorganisationen für Kriminalitätsopfer gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Hinzuziehen einer Vertrauensperson schreckt Täter ab
Halten Sie im Zweifel, bei einem schlechten „Bauchgefühl“, Rücksprache mit einer Vertrauensperson, bevor Sie etwas unternehmen. Leider hat nicht jeder ältere Mensch eine Vertrauensperson, viele sind mit ihren Problemen ganz allein auf sich gestellt und sie wollen auch niemanden belästigen.
Aber oft werden die Täter schon abgeschreckt, wenn man Ihnen sagt: „Ich möchte meine Nachbarin hinzuziehen“. Vereinbaren Sie einen anderen Termin, bei dem eine Person Ihres Vertrauens anwesend ist. Sie können sich auch in jedem Fall an die Seniorenberatung in Ihrer Stadt wenden.
Hier sind Angehörige oder Betreuer gefragt
Angehörige und Nachbarn von älteren Menschen sollten mit den Senioren über diese fiese Masche der Straftäter sprechen und Verhaltenshinweise geben.
Wenn jemand den Verdacht einer Straftat hat, kann er selbstverständlich auch über den Notruf 110 schnelle polizeiliche Hilfe erhalten.
Nutzen Sie die Angebote der Polizei
Dort gibt es Sicherheitsbroschüren. Die Sicherheitsberater der Polizei informieren auch in Seniorenvereinen, auf Straßen und Wochenmärkten über Sicherheit im Alter. Sie können auch eine kostenlose persönliche Beratung der Polizei im Haus oder in Ihrer Wohnung vereinbaren, um Sicherheitsmängel aufzudecken.
- Polizei-Broschüre Sicher Leben, Schutz vor Kriminalität im Alltag, Pdf-Datei
- Polizei-Broschüre Sicher Zu Hause, Pdf-Datei
Polizei und Seniorenbüros bilden auch interessierte, ältere Bürgerinnen und Bürger zu Sicherheitspartnern aus. Diese geben Tipps, wie Sie sich vor kriminellen Machenschaften schützen können. Sie arbeiten ehrenamtlich und nehmen keine polizeilichen Aufgaben wahr.
Hier geht’s zur Webseite der Polizeilichen Kriminalprävention.
Darf ich bei Trickbetrug die Polizei über Notruf verständigen?
Schreien Sie laut, wenn Besucher sich gewaltsam Zutritt zu Ihrer Wohnung verschaffen wollen.
Aufsehen scheuen die Täter. Versuchen Sie, sich das Aussehen der Täter zu merken. Sind Sie Opfer eines Trickbetruges geworden, verständigen Sie die Polizei.
Sie können die Polizei auch bei versuchtem Trickbetrug über den Notruf 110 verständigen, in einem solchen Fall ist das kein Missbrauch der Notfallrufnummer.
Schämen Sie sich nicht!
Verständigen Sie die Polizei auch über 110, wenn Sie nicht auf den Trick reingefallen sind. Warum? Zum Artikel
Sichern Sie Ihre Wohnungstür
Lassen Sie sich von einem Fachmann eine Kette oder ein Kastenriegelschloss an Ihrer Wohnungstür anbringen. Wenn das Kastenriegelschloss mit dem gleichen Zylinder wie das Haustürschloss ausgestattet ist, kann der Nachbar… Weiterlesen
Es gibt auch Türgriffketten, bei deren Anbau das Türblatt nicht beschädigt wird. Weiterlesen
Herkömmliche Türspione erfassen einen verhältnismäßig kleinen Winkel vor der Tür. Man kann sie gegen Türspionkameras mit Weitwinkeloptik austauschen. Sie haben innen an der Wohnungstür einen kleinen Bildschirm. Es gibt auch Modelle mit eingebautem Infrarot Bewegungsmelder, Aufnahme von Bild und Ton. Das Foto bzw. Video wird auf einer kleinen Speicherkarte im Türspion gespeichert. Der Spion muss aus Datenschuzugründen so eingestellt sein, dass nur die Person, die vor der Tür klingelt, von der Kamera erfasst wird.
Wer hilft mir bei Betrug und Abzocke?
Holen Sie sich Rat bei Ihrer örtlichen Verbraucherzentrale. Die regionalen Adressen und Telefonnummern finden Sie unter Verbraucherzentrale.de.
Der Weisse Ring kümmert sich um die Opfer von Kriminalität.
Zum Artikel Opferhilfe.