Die Manipulation von Fahrkartenautomaten scheint für die Täter wenig lukrativ zu sein, da der Anteil der Kartenzahlungen an den betroffenen Automaten deutlich geringer war als der der Barzahlungen. In der ersten Jahreshälfte 2012 wurden insgesamt drei Manipulationsfälle an entsprechenden Automaten polizeilich bekannt.
Ende März 2011 wurden erstmals in Deutschland Fälle bekannt, bei denen an Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn Magnetstreifendaten und PIN erlangt wurden. Die Kartendaten wurden anschließend auf gefälschte Karten übertragen und an Geldautomaten in Slowenien missbräuchlich eingesetzt.
An Bahnhöfen in Rheinland, Ruhrgebiet und in Ostwestfalen sind die ersten Fälle aufgetreten, bei denen sie Fahrscheinautomaten mit „Skimming-Technik“ präpariert haben. Die Täter gingen genauso vor wie an Geldautomaten: Sie befestigten täuschend echt aussehende Vorsatzgeräte am Karteneinzugsschlitz und eine Miniaturkamera oberhalb des Tastaturfeldes zum Ausspähen der PIN.
Mit den ausgespähten Daten fertigen sie Kartendubletten an, mit denen die Täter meistens im Ausland Geld von den Konten der Karteninhaber abheben.
So schützen Sie sich vor Skimming am Fahrkartenautomaten
Tipps des Landeskriminalamtes NRW und der Bundespolizei
- Sorgen Sie an Fahrscheinautomaten für einen angemessenen Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden, damit Ihnen bei der PIN-Eingabe niemand über die Schulter sieht.
- Verdecken Sie die Sicht auf die Tastatur immer mit der freien Hand oder einem Gegenstand. Dies erschwert ein Ausspähen der PIN durch einen Täter oder eine verdeckt angebrachte Videokamera.
- Geben Sie niemals mehrfach die PIN ein, wenn Sie von einer Ihnen unbekannten Person dazu aufgefordert werden.
Nutzen Sie keine Fahrscheinautomaten, an denen Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint Achten Sie insbesondere auf Veränderungen des Karteneinzugsschachts und im Bereich der Tastatur (z.B. Bohrlöcher für Miniobjektive im Sichtbereich der Automaten). - Melden Sie verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit Fahrscheinautomaten an die kostenfreie Servicenummer der Bundespolizei 0800 6888 000, der nächstgelegenen Polizeidienststelle unter 110 oder dem entsprechenden Eisenbahnunternehmen.